Der Neurologe Farsin Hamzei (Universitätsklinik Freiburg) erhielt einen Preis für die Weiterentwicklung der Spiegeltherapie, einer neuen rehabilitativen Therapieform für Patienten mit schwerer Lähmung der Hand nach einem Schlaganfall. Er konnte mithilfe funktioneller Kernspintomografie während eines Spiegeltrainings nachweisen, wie das Gehirn auf das Spiegeltraining reagiert.
Die Spiegeltherapie kommt zum Einsatz bei:
Schlaganfall
Phantomschmerz
CRPS, Sudeck-Syndrom
Handchirurgie
In der Spiegeltherapie stellen die Therapeuten einen Spiegel in einem Winkel von 90-Grad senkrecht direkt an den Körper der Patienten. Somit wird der gesunde Körperteil gespiegelt und der gelähmte verdeckt. Das Gehirn "sieht" nun durch den Spiegel zwei gesunde Körperteile, der kranke Körperteil verschwindet hinter dem Spiegel.
Die Wahrnehmung täuscht dem Gehirn vor, der gelähmte Körperteil würde wieder funktionieren. Farsin Hamzei konnte nachweisen, welche Hirnareale durch die Beobachtung durch den Spiegel angesprochen werden. Dies stellt die Basis für die Besserung der Lähmung im Rahmen einer Spiegel-Therapie dar. Mithilfe der Kernspintomographie wurde dokumentiert, dass die zuvor nicht beteiligte Hirnhälfte die Steuerung für die gleiche Region der beschädigten Hirnhälfte übernimmt. So können die verloren gegangene Funktionen teilweise wieder hergestellt werden bzw. die Schmerzproblematik reduziert werden.